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Luther's 'Admonition to the Printers', Wittenberg (1525)

Source: Würtembergische Landesbibliothek Stuttgart, Theol.fol.1085, sheet 229 verso, Photographer: Finkbeiner

Citation:
Luther's 'Admonition to the Printers', Wittenberg (1525), Primary Sources on Copyright (1450-1900), eds L. Bently & M. Kretschmer, www.copyrighthistory.org

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Chapter 1 Page 1



EYN VERMANUNG AN DIE DRÜCKER.

Gnade und frie=
de / Was soll doch das seyn /
meyne lieben druckerherrm / das
eyner dem andern so offentlich raubt und
stillt das seyne / und unternander euch
verderbt? Seyt yhr nu auch strassen reu=
ber und diebe worden? odder meynet yhr /
das Gott euch segenen und erneeren wird /
durch solche böse tücke und stücke? Ich
habe die Postillen angefangen von der
heyligen Drey könige tage an / bis auff
Ostern / so feret zu eyn bube / der setzer / der
von unsem schweys sich neeret / stilet mey=
ne handschrifft ehe ichs gar aus mache /
und tregts hynaus / und lesst es draussen
ym lande drucken / unser kost und erbeyt zu
verdrucken / Wolan Gott wirds finden /
was du dran gewynnest / da schmyre die
schuch mit / Du bist eyn dieb / und für Gott
schuldig die widderstattung. Nu were
der schaden dennoch zu leyden / wenn sie
doch meyne bücher nicht so falsch und
schendlich zu richten. Nu aber drucken sie
die selbigen un eilen also / das, wenn sie zu
myr widder komen / ich meyne eygene büch=
er nicht kenne / Da ist etwas ausse / Da
ists versetzt / Da gefelscht / Da nicht corri=
giert, Haben auch die kunst gelernt / das
sie Wittenberg oben auff etliche bücher
drucken / die zu Wittenberg nie gemacht
noch gewesen sind / Das sind ja buben=
stück / den gemeynen man zu betriegen / weyl
von Gotts gnaden wir im geschrey sind /
das wyr mit allem vleys / und keyn unnü=
tzes buch auslassen / so viel uns müglich
ist. Also treibt sie der geytz und neyd un=
ter unserm namen die leute zu betriegen / und
die unsern zu verderben. Es ist yhe eyn un=
gleych ding / das wyr erbeyten und kost
sollen drauff wenden / und andere sollen
den genies und wyr den schaden haben.
So sey nu yederman gewarnet für der Po=
stillen vn den sechs Sontagen / und lasse
sie untergehen / Ich erkenne sie auch nicht
für die meynen / Denn ym corrigiren mus
ich offt selbs endern / was ich ynn meyner
handschrifft habe ubersehen und unrecht
gemacht / das auff meyner handschrifft
exempar nicht zu trawen ist. Will sie aber
ia yemand haben / das er sie doch nach die=
sem exemplar bessere und corrigire / Man
kennet ia unseren buchstaben wol / dar=
nach man sich richten und falsche bücher

[2nd column:]

von den rechten scheyden möge. Wie wol
meynethalben ichs zu finden were / das ich
nymer keyn buch dürffte auslassen gehen /
Es kostet mich doch eytel mühe und er=
beyt. Der halben seyt gewarnet meyne lie=
ben drücker / die yhr so stelet und raubet /
Denn yhr wisset / was S Paulus sagt
zu Thessalonicern / Niemand vorteyle
seynen nehisten ym handel / Denn Gott ist
recher uber solchs alles. Diser spruch wird
euch auch eyn mal traffen. Auch so wer=
det yhr solcher reuberey nicht reycher / wie
Salomo spricht / Im hause des gottlo=
sen ist eytel verschlayssem / Aber des gerechten
haus wird gesegnet. Und Esaias / Der
du raubest / was gillts / du wirst widder
beraube werden. Solt nicht eyn drucker
dem andern aus Christlicher liebe eyn mon=
den odder zween zu gut harren / ehe er yhm
nachdrucket: Solls aber yhe gegeytzt
seyn / und wyr deutschen doch bestien seyn
      wöllen / so geytzt und tobet ymerhyn /
            nicht ynn Gotts namen / Das ge=
                  richt wird sich wol finden.
                        Gott gebe besserung
                              ynn der Zeyt /
                                    Amen.

ENDE DER POSTILL
vom Advent an bis auff Ostern / mit
eynem Register durch aus / wilchs
ynn andern Postillen
nicht ist


WITTEMBERG. JOHAN=
NES GRUNENBERG.

1525.




Transcription by: Friedemann Kawohl

    

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