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ON COPYRIGHT

(1450-1900)

Imperial Privilege for Arnolt Schlick, Speyer (1511)

Source: Marienbibliothek Halle

Citation:
Imperial Privilege for Arnolt Schlick, Speyer (1511), Primary Sources on Copyright (1450-1900), eds L. Bently & M. Kretschmer, www.copyrighthistory.org

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4 transcripted pages

Chapter 1 Page 1


Spiegel der Orgelmacher vn Organisten aller Stifften un kirche[n]
so Orgel halte oder mache lassen hochnützlich. durch den hochbreüm
pten vn kunstreichen Meyster Arnolt Schlicken Pfalzgrauischen
Organiste artlich verfasst. vn uß Römische Kaißerlicher maiestat
sonder löblicher befreyhug vn begnadug auffgericht un außgange.



Chapter 1 Page 2


Wir Maximilian vo gots gnaden Erwel=
ter Römischer Keyser zu allen zeitten me=
rer des Reichs in Germanien zü Hun=
gern Dalmacien Croatien etc. Kunig Ertz
hertzoge zü Osterreich / Hertzog zü Bur=
gundt / zu Brabant/ vnd Phallnntzgraue etc. Em=
bieten allen Churfürsten / Fürsten / geistlichen unnd
weltlichen prelaten Graue. Freyen. Herren. Rittern.
Knechte. Hauebleüten. Landuoegtet. Vitztumben.
Voegten. Pflegern. Verwesern. Ambtleueten. Schult
haissen. Burgermaistern. Landtrichtern. Richtern /
Redten. Bürgern. Püechtrueckern, Püechfuehrern. Ge=
mainden / und sonnst allen andern / unnsern vnd des
Reichs / auch unnsrer Erblichen Fürstentümb vnd
lannde vnnderthannen vnd getrewen. in was wirden
stats oder wesens die sein / den dießer unser brief für=
kümbt. oder verkündt wirdet. vnser gnad vnd alles
guet. Erwirdigen / hochgebornnen. Wohgebornnen.
Edeln. Ersamen. Andechtigen lieben Neüen. Ohey=
men, Churfuersten, Fuersten vnd getrewen. Unnß hat
unnser und des Reichs lieber und getrewer Maister Ar=
noldt Schlickh, organist von Haidelberg zü erkenne
gebe. wie er auff vilfeltig vleissig ersüchen unnd be=
gern. weilennd Phallntzgraue Philipsen / auch an=
derer Fürsten. geistlich und weltlich person / mit emb=
sigem vleys. in ain püechlin züsamen gebracht vnder=
schiedlich anzeigung lere / vnnd vnnderrichtung. wie
man ain artlich werch / von pfeiffen unnd annderm.
dem gesanng zü Chor. und den organisten brauchlich



Chapter 1 Page 3


zürichten und stellen soll / Dasselb puechlin Er gott
zü vordrist zü lob und Ere / auch gemainem nutz zü
gütem. dardurch der mercklich vncosten. so bißher auf
die werch der Orgeln irer vnbestanndigkeit halber ye
züzeitten gangen ist. verhütte werdt. in ainen druckh.
solhs menigclich zü offenwaren / zü bringen willens
sey. Unnd damitt Er dann destfügklicher ainen ge=
schickten püechtruecker. der beruert sein püechlin unnd
werch mit ainem scharffen und leslichen puechstaben
correct druecken / vnd Er alßdann seiner arbait vnnd
muehe mitt verkaüffung derselben etwas ergetzlichait
gehaben muege. Unns diemütiglich angerueffen vnd
gebetten. ine mit vnnser keyserlichen freyheit / das ime
in Zehen jarnn den negsten / nach dato dits vnnsers
briefs volgend / niemands on sein wissen vnd züge=
ben obangezeigt sein aufgericht werch puechlein / oder
anders als Tabulatur / unnd der gleichen zü den Or=
geln / unnd anndern Saitenspillen dinstlich. so er in
kurtz auch auffzürichten / vnd an den tag zü bringen
willens sey / nachdrückhe / gnediglichen züfürsehen.
Das wir dann auß obangetzaigten vrsachen vnnd
sonnderlich zu furdrung des gemainen nütz zütuen ge=
naigt sein. Unnd emphelhen demnach Euch allen.
vnd Ewer yedem besonder ernnstlich gebietend / vnd
wellen. daz ir bemelten Maister Arnolden Schlicken
Organisten. bey vorbestimbter vnnser gnad und frey
hait. von vnnsern wegen vestiglichen hanndthabet /
vnd nicht gestattet / das die vorberuerten sein werch=
puechlein / unnd anders / wie oben begriffen ist / in ob




Chapter 1 Page 4


benannter zeit / on sein wissen zü geben oder vergon=
nüng durch yemands nachgetrueckht / oder wo die-
selben in welscher oder and Nation aüsserhalben Ewern
gebietenn / oder verwesungen getrückht / kains wegs
verkaüfft werden / noch des selbst auch nit thut. Son
der die auf gedachts Maister Arnolds Schlicks. oder
des drügker. so Er hierinn zü gebraüchen fürgenuemen
hat / anlanngen vnnd begern allennthalben nemen
vnnd zu kauffen verbieten lasset / vnnd dermassenn
handlet / damitt zü hanndthabung vorangetzeigter
vnnser freyheit / annder handlueng nicht nott werde.
Daran tut ir vnnser ernnstliche meynung. Geben in
vnnser vnd des Reichs Stat Straßburg / am drit=
ten tag des Moneds Aprillis. Anno domini Funff=
zehenhundert vnnd im Aindlifften / Vnnser Reiche
des Römischen im Sechsundzwantzigsten / vnnd
des Hungrischen im ainvndtzwantzigsten jarenn.



Ad mandatuz domi
imperatoris propriu.
per Rege
ppm
Serentiner sszt



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